µtopia
Milena Georgieva, Magdalena Forster, Klimentina Li, Alexandru Cosarca
Performance
μtopia
/ˈmjuːˈtəʊ.pi.ə/, „μ“ steht für mu-tual, mu-tant, mu-sic
Kann die Utopie ein gemeinsamer Raum sein? Oder ist sie eine Vielzahl von parallelen Realitäten? Ist sie vielleicht eine Komplexität von beidem, in der Multiplizität, Dissonanz, Koexistenz, Souveränität, Subversion, Einwilligung und Vertrauen zu verhandeln sind? Milena Georgieva zusammen mit Magdalena Forster, Alexandru Cosarca und Klimentina Li untersuchen in μtopia ein gemeinsames Multiversum: real und virtuell, verloren und gefunden, intern und extern, alles umgebend und durchdringend, ein queerer Raum und ein Raum der Queerness. Als unterschiedliche Charaktere wechseln und morphen sie schlaufenartig ineinander. Die Performer*innen navigieren verschiedene Formen der erlebten Realität über Sound, Text, Performance und Projektion und schaffen eine “guided experience”, die zwischen Parallelität und Begegnung oszilliert. Im Laufe der Performance werden die Werkzeuge, die uns zur Verfügung stehen, erkundet und Schlaufe für Schlaufe dehnen sich im Austausch die Fühler aus, womit wir μtopia nachspüren
Projektzeitraum: 01. – 10.09.2023
Performance
im BRUX / Freies Theater Innsbruck → schwarzer Raum
Fr 08.09.23 | 19 Uhr
Sa 09.09.23 | 19-22 Uhr
So 10.09.23 | 19-22 Uhr
Milena Georgieva, geboren in Sofia, Bulgarien, lebend und arbeitend in Wien, ist Komponistin, transdisziplinäre Künstlerin und Performerin. Sie absolvierte Landschaftsdesign an der Universität für angewandte Kunst Wien und Künstlerisches Lehramt an der Akademie der bildenden Künste Wien. In ihrer Arbeit beschäftigt Sie sich mit spekulativem Welterschaffung und flechtet komplexe Bedeutungsnetzwerke, die aus tiefgreifender Forschung in den Bereichen Klang, Landschaftstheorie, Queer-Feminismus, Bildung und Körper- und Identitätspolitik hervorgehen. Sie untersucht Raum als Konstrukt – physisch, virtuell, öffentlich und intim. Indem sie die Prozesse, die diese Konstrukte formen und hervorbringen, aus einer kritischen und persönlichen Perspektive hinterfragt, synthetisiert sie selbst-spezifische Narrative. In ihren Kompositionen geht sie einem fluiden, ungebundenen Sinn für Klang, Musik und Hören nach und überschreitet Genregrenzen, um multidimensionale Klangwelten zu entwickeln. Modulares und digitales Sounddesign, Psychoakustik, experimentelle/erweiterte Aufnahme-, Instrumental- und Gesangstechniken sind derzeit ihre primäre Klangwerkzeuge.
Magdalena Forster (AT) studierte Gesundheitspflege und zeitgenössische Tanzpädagogik. Beide Erfahrungen fließen in ihre Praxis als Performerin, Choreografin und Pädagogin ein. Ihre künstlerische Arbeit wurde durch das BMKÖES-Startstipendium für Darstellende Kunst 2020, Projektförderungen der Stadt Innsbruck und des Landes Tirol sowie mehrere Residenzen unterstützt und im Kunstraum Niederösterreich, den TQW Studios und dem BRUX Freies Theater Innsbruck aufgeführt. Neben ihrer eigenen Arbeit performt sie auch für andere Kunstschaffende, u.a. Katharina Senzenberger, Zuza Golińska, Karolin Verlinden, Esther Balfe, Willi Dorner.
Alexandru Cosarca (geboren 1987 in Arad, Rumänien) arbeitet als Bildender Künstler und Performer in Wien und Graz. Alexandru Cosarcas performative Arbeiten, die sich durch ausgeprägten Humor und Opulenz auszeichnen, feiern die Kraft des Kollektivs, die Freude am Zusammensein und die politische Dimension persönlicher Befreiung auf wunderbare und großzügige Weise. Fluide Geschlechtlichkeit, kulturelle Vielfalt und das Recht auf Ausdruck (wie auch Ausdruckslosigkeit), aber ebenso die Notwendigkeit von Ambivalenz und Undurchsichtigkeit bilden den Kern seiner Praxis – für das Heute und in Vorbereitung auf das Morgen. Seine Performances und Räume schaffen die Bedingungen, in denen Austausch, Interaktion und Fürsorge auf persönlicher wie kollektiver Ebene möglich werden. Er bewegt sich an den Schnittstellen von Bühnenperformances, Sprachkunst und inszenierte Fotografie sowie Video. Themen von Cosarca sind Community building, Gender- Queer- und interkulturelle Fragestellungen. Das Zusammenbringen von und kollaborieren mit anderen Künstler*innen ist ein wichtiger Bestandteil in Cosarcas künstlerischer Praxis. Sowie das Öffnen von saf(er) Spaces und schaffen von Räumen aus einer künstlerischen-aktivistischen Perspektive. Cosarca studierte von 2013 bis 2022 in der Kontextuelle Malerei Klasse bei Ashley Hans Scheirl und parallel absolvierte er eine Performancelehrgang beim Theater_und_Performance Kollektiv Gods Entertainment. Er ist Gründer von WERISTdICHTER? und dem Kunstkollektiv ContextCocktail. Würdigungspreis der Akademie der Bildenden Künste Wien 2022, Kunsthalle Preis
Klimentina Lis Hauptaugenmerk liegt auf der Interaktion; ihre Arbeit reicht von Spielstrategien über die Erforschung neuer Medien bis hin zu audio-visuellen Kompositionen. In ihren Erzählungen beobachtet sie alternative Ansätze für immersive Erfahrungen. Sie erkundet die Grenzen zwischen diesen Bereichen und hinterfragt das bereits Bekannte. Ihr Hintergrund in Medienkunst und Pädagogik inspiriert sie dazu, Wege zu finden, digitale Konzepte auf spielerische Weise zu vermitteln. Sie war Teil des Kernteams großer europäischer Medien- und Digitalkunstfestivale. Dazu gehören das CIVA Festival 2022-2023, Digitale Welten 2022 und Ars Electronica 2017-2019. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Bühnen- und Kostümbild und einem Bachelor-Abschluss in Kunstpädagogik an der Nationalen Kunstakademie in Sofia hat Klimentina ihre Fähigkeiten durch Medien und Interaktion erweitert. Sie schloss ihr Masterstudium in Interface Cultures an der Kunstuniversität Linz ab. Derzeit absolviert sie ihr zweites Masterstudium in Experimental Game Cultures an der Universität für angewandte Kunst in Wien.